Social Media besitzt in bereits in zahlreichen Unternehmen einen festen Stellenwert. Die Art und Weise, wie Social Media in Unternehmen angewendet wird, unterscheidet sich, aufgrund der Vielzahl vorhandener Plattformen, je nach Branche stark. Am 10. September 2015 fand in der technischen Fakultät der Fachhochschule Köln die 8. Social Media Anwenderkonferenz statt.
Nach einer Begrüßung durch Marc Trömel, von dem Veranstalter Infospeed, bekam man die Möglichkeit, Vorträge durch Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, wie Beispielsweise Telekommunikation, Verkehr und Elektronik zu hören, um sich über die Anwendung von Social Media in Unternehmen ein genaueres Bild machen zu können. Wie also wenden Unternehmen in unterschiedlichen Branchen Social Media an?
Der 1. Vortrag wurde von Sebastian Lenninghausen, von der Privatbrauerei Gaffel gehalten. Das Thema war dabei die Möglichkeit für Unternehmen, durch Kontaktpflege auf Social Media Plattformen die Kundennähe zu erhöhen. Nutzen Unternehmen soziale Netzwerke, müssen sie deutlich machen, was die Marke ausmacht. Ein Mittel, um dies zu erreichen, ist das Content Marketing. Durch das regelmäßige Posten von Inhalten rund um die Marke müssen Unternehmen ein Teil der Netzwerke zu werden. Dazu gehört auch, die Nutzer auf Augenhöhe anzusprechen. Um eine solche Präsenz in sozialen Netzwerken erreichen zu können, gehört neben einem Redaktionsplan und einer Strategie auch die Überwachung der bisherigen Präsenz und das frühzeitige Erkennen von Trends dazu.
Werden zukünftige Trends frühzeitig erkannt, bietet dies die Möglichkeit, einen Vorsprung vor den Mittbewerbern aufzubauen und durch die frühzeitige Nutzung eine größere Wirkung auf die Kunden zu erzielen. Dafür, ist Gaffel eine Kooperation mit einer Kreativagentur eingegangen, deren Ergebnis die Entwicklung eines Dashboards ist, mit dem ein Aktivitäten- und Redaktionsplan erstellt werden kann, bisherige Posts rückwirkend betrachtet werden können und die Wirkung der eigenen Marke auf den Social Media Plattformen gemessen werden kann.
Ein Paradebeispiel für das Gewinnen von Aufmerksamkeit war die Kampagne ,,#weilwirdichlieben‘‘ der Berliner Verkehrsbetriebe. Um die Marke etwas ansprechender zu gestalten, wurde der Hashtag ,,#weilwirdichlieben‘‘ kreiert und an einer Vielzahl von Stellen in Berlin angebracht. Zusätzlich dazu wurde dieser Hashtag auf Facebook, Twitter, Instagram und YouTube durch Beiträge beworben. Die Reaktionen der Kunden und der Nutzer der Social Media Plattformen aber ließen nicht lange auf sich warten und vielen sehr negativ aus, wodurch sich ein Shitstorm entwickelte. Da dieser Hashtag durch die Auffälligkeit immer größere Bahnen zog, schalteten sich verschiedene Medienplattformen ein und es wurde sogar im TV darüber berichtet.
Um dem Shitstorm zu mildern, wurde die Kampagne fortgesetzt und die Teilnehmer des Shitstorms mit selbstironischen und amüsanten Reaktionen provoziert. Es erschienen Beiträge mit dem Hashtag in den vorhandenen Social Media Accounts und zusätzlich dazu veröffentlichte man Beiträge über Printmedien. Zusätzlich wurde der Instagram Account für eine Woche an Nutzer zu verleihen, was eine Vielzahl an positiven Reaktionen mit sich zog. Dadurch konnten die Reaktionen der Nutzer von einem negativen Shitstorm zu positiven Reaktionen umgewandelt werden.
Die Techniker Krankenkasse hat versucht, jüngere Zielgruppen anzusprechen. Das Ziel der Kampagne #wireinander war es, den Kundenstamm zu erweitern, indem eine jüngere Zielgruppe durch die Kooperation mit Testimonials auf die TK aufmerksam gemacht wird. Dafür erzählten die Testimonials als Versicherte der Krankenkasse eine Geschichte um ihren Lebenstraum, welcher durch ein plötzliches Ereignis zunichte gemacht wurde. Das Besondere an dieser Kampagne war, dass als Testimonials bekannte YouTuber, wie zum Beispiel LeFloid genutzt wurden. Zusätzlich erhielt jeder Protagonist eine eigene Landingpage. Die Reaktionen der Nutzer ließen nicht lange auf sich warten und junge Menschen begannen, ihre Geschichten zu teilen. Da unter den geteilten persönlichen Geschichten zahlreiche Hilferufe vorhanden waren, richtete die TK einen Expertenchat mit eigenen Psychologen ein.
Dadurch und durch die Nutzung von YouTubern als Testimonials, konnte die Techniker Krankenkasse die Fanzahlen in den sozialen Netzwerken steigern und jüngere Kundengruppen ansprechen
Als Anbieter von Küchen-, sowie Haushaltsgeräten hat sich Electrolux keine sozialen Netzwerke, wie Facebook, Twitter, oder Instagram zu Nutze gemacht, sondern ist einen anderen Weg gegangen. Amazon bietet durch die Möglichkeit, Produkte zu bewerten, für potentielle Käufer eine ideale Basis, sich vor dem Kauf über ein spezifisches Produkt zu informieren. Electrolux hat sich diese Möglichkeit zu Nutze gemacht, da das Unternehmen erkannt hat, dass pro positiv abgegebener Bewertung die Produktverkäufe ansteigen. Um dies bei den eigenen Produkten zu erreichen, hat sich Electrolux das Ziel gesetzt, auf negativ abgegebene Bewertungen bei Produktproblemen direkt einzugehen.
Fazit:
Diese Beispiele zeigen, dass Social Media auch in Zukunft von immer größerer Bedeutung für Unternehmen sein wird. Dadurch, dass Kunden und andere Nutzer sozialer Netzwerke in diesen immer mehr Informationen über sich preisgeben und immer stärker miteinander interagieren, sind Unternehmen in der Pflicht, auf diesen Plattformen präsent zu sein und es den Nutzern gleichzutun. Dadurch können Kunden näher an das Unternehmen gebunden werden, was das Beispiel von Gaffel gezeigt hat. Mit Hilfe einer Kommunikation auf Augenhöhe und einer schnellen Reaktion auf negative Kommentare fühlen sich Kunden ernstgenommen und treten dem Unternehmen positiv entgegen. Weiterhin hat die Social-Media-Konferenz gezeigt, dass Unternehmen zwar auffällige Kampagnen launchen können. Sie müssen aber auch damit rechnen, dass negative Reaktionen nicht lange auf sich warten lassen.
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